Will man den „Markenkern“ des Regional Innovation Seminars zusammenfassen kann man unter verschiedenen Aspekten auswählen und abwägen. Einfacher ist es, die Abschlussveranstaltung zum Ende des Semesters zu betrachten. Hier kommt verdichtet zusammen, was das zugrundeliegende InStudies-Teilprojekt zur Weiterentwicklung transferorientierter Lehr-Lern-Formate sein möchte, nämlich Innovation in der Lehre und Innovation verbreiten durch den Transfer. Greifbarer wird es, wenn man den lateinischen Wortstamm innovatio einmal ins Deutsche überträgt – Erneuerung, Veränderung.

Wofür steht nun die Abschlussveranstaltung? Da ist zum einen der fundierte Wissenschaftsbezug, der sich in den auf Postern detailliert ausgearbeiteten studentischen Projekten niederschlägt. Da ist zum anderen die Kompetenzorientierung, die von den Studierenden erfordert, sich nicht nur im stillen Kämmerlein mit ihrem Thema zu beschäftigen, sondern es auch zu visualisieren und es in aktuellen Formaten wie dem Pitch zu kommunizieren. Und dann gibt es die ausgesprochene Praxisperspektive, wo wissenschaftliches Arbeiten auf aktuelle regionale Herausforderungen bezogen wird und wo, niemals ohne den Transfer gedacht, sich mit Expertinnen und Experten ausgetauscht wird.

20200203

Abbildung 1: Miteinander reden beim Posterrundgang. Fotoquelle: Tim Treude

Auf den Punkt gebracht: 26 Studierende, 8 studentische Projekte, 4 geladene Expert*innen und drei Programmpunkte verteilt auf zweieinhalb Stunden. Da musste sich beeilen, wer zwischendurch noch einen Kaffee trinken wollte. Die Themen der studentischen Projekte verteilten sich grob über die Betrachtung von Startup-Ökosystemen, Mobilität, Messung von Innovationsfähigkeit und „grüneren“ Industrien. Als fachkundiges Publikum und Teilnehmende an der Podiumsdiskussion waren Kristin Dittrich vom Regionalverband Ruhr, Thien Trang Do von der Business Metropole Ruhr, Dr. André Ortiz vom InWIS und Jannis Heuner von der Wirtschaftsentwicklung Bochum eingeladen.

Letzterer fasste für sich den Kerngedanken der Veranstaltung wie folgt zusammen: „Für Wandel gibt es häufig einen Anstoß oder ein Ereignis, was zunächst negativ wirkt. Um daraus jedoch einen erfolgreichen Wandel zu gestalten, braucht es zwei weitere Dinge: Ein neues, optimistisches Zukunftsbild und viele engagierte Menschen, die mit ihren Projekten gemeinsam an einem Strang ziehen, um diese Idee von Zukunft zu gestalten. In Bochum ist das die Wissensstadt, in der aus Wissen wirtschaftliche Wertschöpfung zum Wohle aller generiert wird“. Dem können wir uns nur anschließen und verweisen noch einmal gerne auf die engagierten Studierenden und das „Handwerkszeug“, welches sie in Regional Innovation erlernen.

Abbildung 2: Ob dieses Projekt Kristin Dittrich vom RVR überzeugen kann? Fotoquelle: Tim Treude

Auch mithilfe des aufgeweckten studentischen Moderationsteams gelang es, die Podiumsdiskussion besonders interaktiv zu gestalten, sodass die Anzahl der Fragen und Meinungsbeiträge aus den Reihen der Studierenden die Wortmeldungen früherer Veranstaltungen deutlich überstieg. Hier zeigt sich einmal mehr, wie das Seminarkonzept es vermag, interessierte und engagierte Studierende anzuziehen und über den Verlauf des Semesters zu motivieren.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kam auch Thien Trang Do, Projektmanagerin für das Netzwerk Greentech.Ruhr bei der BMR: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung! Insbesondere fand ich, dass die Qualität der Präsentationen bzw. der Plakate auf sehr gutem Niveau war, die Themen spannend und die Relevanz für das Ruhrgebiet schön dargestellt wurde. Bei der Diskussion hat mir besonders gefallen, dass die Studierenden auch kritische Fragen gestellt haben und sehr interessiert waren. Ich finde es sehr gut, dass die RUB so ein Angebot im Curriculum hat, bei dem die Studierenden theoretische Ansätze mit praktischen Gegebenheiten reflektieren“.

Wir freuen uns über dieses Feedback und danken allen, die teilgenommen haben und erwarten jetzt mit Spannung die Projektberichte.