4C4Learn - Kompetenzorientiertes Unternehmenscoaching für ein nachhaltiges Kompetenzmanagement in KMU
Projektdauer: | 12/2013 – 02/2017 |
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Projektleitung: | Prof. Dr. Uta Wilkens / Prof. Dr. Heiner Minssen & Prof. Dr.-Ing. Thomas Herrmann |
Projektkoordination: | Dr. Nicole Sprafke |
Projektmitarbeiter: | N.N., Dr. Alexander Nolte, Mara Erlinghagen, Saskia Hohagen |
Finanzierung: | Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) |
Förderkennzeichen: | 02L12A020 |
Förderschwerpunkt: | Betriebliches Kompetenzmanagement im demografischen Wandel |
Online-Portal zum betrieblichen Kompetenzmanagement:
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Hintergrund und Zielsetzung:
Unternehmen müssen ihre Wettbewerbsstärke unter einer Vielfalt von Anforderungen behaupten. So ermöglichen moderne IuK-Technologien flexible Arbeitssysteme, die zu wissensintensiven, kollaborativen Formen der Zusammenarbeit führen, zugleich erfordern diese aber hohe Anpassungsleistungen. Bedingt durch demografische Entwicklungen sind entsprechende Wandlungsprozesse von heterogener werdenden Belegschaften zu meistern. Kompetenzmodelle sind darauf angelegt, für derartige Herausforderungen neue Lösungsstrategien zu identifizieren, indem innerbetriebliche und im Unternehmensnetzwerk enthaltene Potenziale sichtbar und nutzbar werden. Großunternehmen gelingt es vermehrt, konzernweit Kompetenzmodelle als strategische Entscheidungsgrundlage in der Unternehmens- und Personalpolitik zu implementieren. Für KMU jedoch treten spezifische Barrieren auf. In der Folge kommen KMU oftmals nicht über den Schritt der Kompetenzanalyse und die vereinzelte Umsetzung hieraus abgeleiteter Maßnahmen hinaus.
KMU haben mit Blick auf Lösungsansätze jenseits der Personalpolitik längst keine zwingenden Nachteile – sie orientieren sich häufig an Nischen, in denen sie mit einem hoch entwickelten Technologie¬niveau international wettbewerbsfähig sind und zukunftsträchtiges Potenzial vorweisen. Wir vermuten Implementierungsbarrieren daher nicht primär in der oft betonten schwächeren Ressourcenlage, sondern in der personalpolitisch weniger differenzierten Expertise und in der unzureichenden Passung von Kompetenzansätzen zu unternehmensspezifischen Entwicklungsständen. Es fehlt an einer geeigneten Implementierungsmethode, die am Entwicklungsstand der Strukturen, Prozesse und Strategien in KMU ansetzt und zu einem nachhaltigen Kompetenzmanagement befähigt. Mit Blick auf demografische Herausforderungen kann daraus ein strategisches Defizit erwachsen.
Ziel des Verbundprojektes 4C4Learn ist es daher, KMU zu befähigen, betriebliche Kompetenzmodelle so zu entwickeln und zu nutzen, dass neue inner- und überbetriebliche Lösungsstrategien vor dem Hintergrund technologischer und demografischer Herausforderungen identifiziert und umgesetzt werden können. Dafür erarbeitet der Verbund eine am Entwicklungsstand der Unternehmen ansetzende Implementierungsmethode, die als wissenschaftlich begleitetes Unternehmenscoaching (Customized Corporate Competence Coaching) angelegt ist.
Um typische Implementierungsbarrieren systematisch zu überwinden, setzt das Unternehmens-coaching 4C4Learn an einer Reifegraddiagnostik an. Der Reifegrad wird sich an dem Integrationsniveau der für ein Kompetenzmanagement relevanten Handlungsfelder Mensch, Organisation und Technik sowie an deren Verzahnung mit dem strategischen Management bemessen. Ziel ist, dass eine Implementierung nicht isoliert entlang einzelner Dimensionen verläuft, sondern in Form einer systematischen Verknüpfung. Am Ende des Projektes werden verschiedene Tools stehen:
- Ein Diagnosetool zur Bestimmung des Reifegrades („Selbstcheck Reifegrad“)
- Blueprints für reifegradspezifische Kompetenzmodelle sowie eine leichtgewichtige Softwarelösung für das Management von Kompetenzmodellen
- Ein Implementierungshandbuch von und für Praktiker, das unter Rückgriff auf Klassifikationen von Reifegraden wesentliche Implementierungsschritte aufzeigt
- Ein prototypisches Methodenhandbuch, das die Ergebnisse integriert und um lessons learned der Unternehmen und Beratungsreflexionen der Wissenschaftler ergänzt
Das kompetenzorientierte Unternehmenscoaching wird als Prototyp inklusive aller Instrumente (u.a. Diagnosetool „Selbstcheck Reifegrad“, reifegradspezifische Kompetenzmodelle, Softwarelösung) als hybride Produkt-Service-Leistung auf einer Online-Plattform zugänglich gemacht. Die Methode wird auf unterschiedliche demografiebedingte personalwirtschaftliche Fragestellungen anwendbar sein.
In dem Verbundprojekt arbeiten das Institut für Arbeitswissenschaft der Ruhr-Universität Bochum mit seinen drei Lehrstühlen Arbeitsmanagement und Personal (Prof. Dr. Uta Wilkens), Arbeitsorganisation und -gestaltung (Prof. Dr. Heiner Minssen) und Informations- und Technikmanagement (Prof. Dr. Thomas Herrmann), das Center for Performance Research and Analytics der Universität Augsburg (Prof. Dr. Wolfgang Schultze, Prof. Dr. Klaus Möller), die Heinrich Huhn GmbH & Co. KG, die Katholische Hospitalvereinigung Ostwestfalen gem. GmbH und die Reifenhäuser REICOFIL GmbH & Co. KG zusammen.
Value Partner und Projektbeirat
Für die konstruktiv kritische Begleitung und Transfersicherung wirken Partner aus Wissenschaft, Praxis und Verbänden in einem Projektbeirat sowie als Value Partner mit. Das sich stets erweiternde 4C4Learn-Netzwerk umfasst u.a.:
- Prof. Dr. John Erpenbeck (Steinbeis, School of International Business and Entrepreneurship (SIBE), Berlin)
- Prof. Dr. Christina Krins (FH Südwestfalen)
- Great Place to Work Deutschland GmbH
- Benteler International AG / Deutschland GmbH
- Volkswagen AG AutoUni
- Metro AG
- Siemens AG
- Hilti AG
- Arbeitgeberverbände Ruhr / Westfalen
- Umweltservice Bochum GmbH
- BKK vor Ort
- cph Deutschland Chemie-Produktions- und Handelsgesellschaft mbH
Weitere Informationen:
- Projekthomepage 4C4Learn
- Presseinfo vom 23.05.2014
Dem Wandel begegnen
Spezielles Kompetenzmanagement für kleine und mittlere Unternehmen
RUB-Arbeitswissenschaftler starten Verbundprojekt 4C4Learn
zur Pressemitteilung auf deutsch
Aktuelles:
- 02.12.2015: 4C4Learn-Beitrag auf der Förderschwerpunkttagung „Kompetenzen vernetzen“ in Hildesheim
- 09.11.2015: Zwei Konferenzbeiträge zur 62. Frühjahrstagung der GfA in Aachen akzeptiert
- 21.09.2015: Praktikerforum: Wie innovativ ist der deutsche Mittelstand wirklich?
- 15.06.2015: 4C4learn auf der BMBF-Fachtagung "Arbeit in der digitalisierten Welt"
- 15.06.2015: Bericht zum 1. 4C4learn Lernforum
- 11.05.2015: Einladung 1. 4C4learn Lernforum am 11.05.2015 im Schloss Eulenbroich, Rösrath
- 01.09.2014: Hinweis zum Forschungsprojekt 4C4learn in der aktuellen Ausgabe von managerSeminare
- 23.05.2014: Dem Wandel begegnen: Neues Forschungsprojekt „4C4learn“ gestartet
Publikationen:
- Newsletter Vol. 3 – Sommer 2016
- Erlinghagen, M., & Hopstock, C. (2016). Partizipative Entwicklung eines Kompetenzmanagements für kleine und mittelständische Unternehmen. In GfA (Hrsg.), Arbeit in komplexen Systemen. Digital, vernetzt, human?! Dortmund: GfA Press.
- Nolte, A., Sprafke, N., Wiechers, M., & Herrmann, T. (2016). Integration von Kompetenz- und Prozessmanagement – Eine Chance für Mitarbeiter und Organisationen. In GfA (Hrsg.), Arbeit in komplexen Systemen. Digital, vernetzt, human?! Dortmund: GfA Press.
- Wilkens, U., Nolte, A., & Sprafke, N. (2015). Betriebliche Kompetenzmodelle entlang der Wertschöpfungskette erarbeiten – Zur Integration von Kompetenz- und Prozessmanagement. PRAEVIEW - Zeitschrift für innovative Arbeitsgestaltung und Prävention, 2/2015 (Sonderheft Arbeit und Kompetenzmanagement in der digitalisierten Welt), S. 10–11.
- Wilkens, U., Sprafke, N., & Voigt, B.-F. (2015). Kompetenz 2020: Bewältigung von Änderungsdynamik im Arbeitskontext. In A. Bullinger, Mensch 2020 - transdiziplinäre Perspektiven (S. 277–288). Verlag aw&l Wissenschaft und Praxis: Chemnitz.
- Wilkens, U., Sprafke, N., & Nolte, A. (2015). Vom Kompetenzmanagement zum Kompetenzcontrolling. Controlling – Zeitschrift für erfolgsorientierte Unternehmenssteuerung, 10/2015, S. 534–540.
- Newsletter Vol. 2 – Frühjahr 2015
- Newsletter Vol. 1 – Herbst 2014
- Informationsbroschüre zum Forschungsprojekt
Förderung:
Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) -im Programm „Innovationen für die Produktion, Dienstleistung und Arbeit von morgen“ gefördert unter dem Förderkennzeichen 02L12A020 und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.